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UK-Punk war die erste populäre Form der Punkmusik. Fälschlicherweise gilt er als die Urform des Punk, obwohl in den USA bereits Ende der 60er Jahre erste Punkbands wie Velvet Underground, die Stooges, MC5 oder Anfang der 70er die New York Dolls und Patti Smith von sich reden machten. Er entwickelte sich ca. 1975 in London um die Bands Sex Pistols oder The Clash, welche ganz klar von ihren amerikanischen Vorreitern beeinflusst wurden. Die musikalischen Wurzeln lagen aber u.a. auch im britischen Pub-Rock der frühen 70er (Dr. Feelgood). Die Musik bestand - ähnlich wie der US-Punk - aus einfachen Rockriffs die mit treibenden Beats unterlegt wurden.

Textlich war der UK Punk aber noch politischer und gesellschaftskritischer. Ebenso war der Look der Londoner Bands aggressiver (Irokesen-Frisur, Sicherheitsnadeln im Ohr usw.).

Als die Initialzündung des britischen Punkrocks gilt der ehemalige New York Dolls-Manager und Engländer Malcolm McLaren, welcher Anfang/Mitte der 70er in London zusammen mit der Modedesignerin Vivienne Westwood einen anarchistischen Mode-Laden mit dem Namen "Sex" betrieb. Hier verkauften sie Kleidung, welche eine Mischung aus Tabu-Bruch und SM darstellte (zerissene T-Shirts, Leder- und Latexkleidung usw.).

Die New York Dolls hatten sich gerade völlig desillusioniert aufgelöst und Malcolm McLaren kehrte wieder aus New York heim nach London. Beeinflusst durch die Kompromisslosigkeit der US-Punk-Szene und vor allem durch den revolutionären Look eines Richard Hell (Television, Johnny Thunders and the Heartbreakers, Richard Hell and the Voidods) fing er an, eine britische Version der Punk-Bewegung ins Leben zu rufen. Um seine Mode besser vermarkten zu können, suchte Malcolm McLaren sich eine handvoll orientierungsloser und anpassungsunwilliger Außenseiter zusammen (zu denen u.a. Johnny Rotten und Sid Vicious zählten), kleidete sie z.Tl. neu ein und gründete die Band Sex Pistols, dessen Manager er natürlich wurde. Keiner der Musiker spielte bislang ein Instrument, sie mussten in kurzer Zeit spielen lernen, was ihnen mehr schlecht als recht gelang.

Obwohl der UK-Punk sehr einfach war, war er doch nicht annährend so hart wie der von modernen Bands, die oft auch Hardcore-Einflüsse haben. Es ging hauptsächlich um Provokation und Auflehnung, was sich natürlich in den Text wie "God save the Queen", oder "Anarchy in the UK" niederschlug.

Trotz des Boykots der großen Rundfunkstationen schafften es die Sex Pistols mit "God save the Queen" 1976 an die Spitze der englischen Charts. Legendäre Auftritte im Roxy Club in London, der ähnlich wie das CGBG's in New York der Ort war an dem sich die Szene entwickelte, folgten und waren der Grundstein für eine Jugendbewegung die sich über die ganze Welt ausbreitete.

Bands

  • The Sex Pistols
  • The Stanglers
  • The Damned
  • The Clash
  • Adverts
  • Johnny Moped
  • Buzzcocks
  • X Ray spex
  • Conflict
  • Crass
  • Subhumans
  • Toy Dolls

Siehe auch: Deutschpunk, US-Punk, Punk (Musik)

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