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Karl Adamek (* 27. August 1952 in Kleve) ist Mitbegründer des Internationalen Netzwerkes zur Förderung der Alltagskultur des Singens e. V. "Il canto del mondo".

Adamek studierte Soziologie, Psychologie und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und promovierte zur "Soziologie des Singens". In den 1970er Jahren befasst Adamek sich vornehmlich mit der Erforschung der Kultur des Arbeiterliedes. In diesem Zusammenhang bringt er 1981 das "LiederBilderLeseBuch - Lieder der Arbeiterbewegung" bei der Büchergilde Gutenberg heraus, das neben Notenmaterial zahlreicher Arbeiterlieder aus der Zeit von 1830 bis zur Gegenwart historisch relevante Hintergrundinformationen zur Liedentstehung liefert.

1988 gründet Adamek im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Kultur Kooperative Ruhr in Dortmund das internationale Musik- und Chorprojekt "Windrose-Rüzgargülü Lieder aus allen Himmelsrichtungen", das sich zum Ziel gesetzt hat, durch gemeinsames Singen einander näher zu kommen und Verständnis für die jeweilige Kultur des anderen zu wecken. "Windrose"-Chöre singen auf unterschiedlichsten Bürgerbegegnungsveranstaltungen im Ruhrgebiet und treten für die Idee der multikulturelle Gesellschaft ein. Mitte der 1990er Jahre schläft das Projekt nach dem Weggang von Adamek ein, der sich gleichwohl weiterhin der Erforschung der seelischen Bedeutung des Singens widmet und zahlreiche Bücher hierzu veröffentlicht. Als freiberuflicher Autor und Musiktherapeut entwickelt er das SINTALA-Konzept des heilsamen Singens und profiliert sich im Bereich der Singforschung und Singtherapie. Unter dem Titel "canto elementar" gründet Adamek ein bundesweit wirkendes generationsübergreifendes Singprojekt. Senioren engagieren sich im Rahmen des Projektes ehrenamtlich, indem sie mit Kindergartenkindern singen und ihnen vergessenes Liedgut nahebringen.

Kernaussage der Projektarbeit Dr. Karl Adameks ist, dass freiwilliges, ungezwungenes, nicht leistungsorientiertes Singen die psychische Entwicklung des Kindes und insbesondere die Entwicklung sozialer Kompetenzen wie Gemeinschaftssinn und Solidarität fördert. Adameks wissenschaftliche Arbeiten gelten als erste empirische Belege dafür, dass der Verlust der Fähigkeit des natürlichen Singens, die nach seiner Auffassung in den Nachkriegsgenerationen immer mehr verloren gegangen ist, für das seelische Gleichgewicht und die Entwicklung von Kindern nicht folgenlos bleibt.

Gemeinsam mit der Musiktherapeutin Carina Eckes und der Diplom-Sozialarbeiterin Heike Kersting bringt Adamek interessierten Musikern, aber vor allem Laien in regelmäßig stattfindenden Kursen die Idee des Singens als Selbstheilungsmethode durch das von ihnen entwickelte Meridiansingen nahe.

Mit der im Januar 2008 gegründeten Treuhand-Stiftung "Deutsche Stiftung Singen" will Adamek Singprojekte unterschiedlicher Organisationen fördern und dazu beitragen, das einfache Singen der Menschen ohne künstlerischen Anspruch wieder im Alltag zu verankern.

Weblinks[]

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